Video für Infoscreen, ca. 5min
Die Videoarbeit reproduziert mit einfachsten Mitteln die mediale Essenz der „Operation Iraqi Freedom“ (2003) in unserem visuellem Kollektivgedächtnis.
In einer vorbeiziehenden Wüstenlandschaft finden sich die Memoiren der ersten Kriegstage und Wochen, wie sie uns hauptsächlich von den so genannten „embedded journalists“ im Fernsehen vermittelt wurden. Es waren hauptsächlich dramatische aufgeladene Bilder der Kriegslogistik aus den hinteren Reihen ohne tatsächlichen Inhalt oder Informationen über das tatsächliche Geschehen. Gefilmt wurden sie von einer großen Zahl, durch eine spezielle Schulung, eilig akkreditierter Journalisten die in die Kampfverbände integriert wurden.
Das Bildmaterial für die Kulissen und die „Pappkameraden“ im Video stammen hauptsächlich aus Privatfotos, die sich im Internet in den Blogs der Soldaten und den Selbstdarstellungen der Militäreinheiten finden lassen.
Die offensichtliche Künstlichkeit des Videos korreliert mit der implizierten Propagandafunktionalität der Originalbilder.
Das Video übernimmt die Ästhetik der Originalbilder:
-Die schlechte Qualität der Bilder verheißt absolute Aktualität.
-Sandsturmaufnahmen mit wenig Informationsgehalt schaffen eine geheimnisvolle dramatische Atmosphäre.
-Das schnelle vorbeiziehen der Bildinhalte
-Suggestive Bilder endloser, unaufhaltsamen Fahrt ohne konkrete Informationsvermittlung.
-Die verwackelten, offensichtlich aus der Hand gefilmten Aufnahmen bewirken in dem Betrachter den Eindruck eines authentischen dabei-Seins.
In dem Video geht es um mehr als ein Medienkkritisches Zitat, sondern auch um das Aufspüren der kollektiven Bilderwelt die wir nach diesem „Medienereignis“ in uns tragen.