2009, Video/StopMotion Animation, Dauer ca. 1,2 Min
„enlightenment dance“
Der Blick fällt in den Raum einer Bibliothek. Näher an einigen der Regalfächer erkennt der Betrachter, das es sich auschließlich um philosophische Titel handelt.
Ausgehend von einem leichten Zittern erschüttert plötzlich ein Beben die Bücher. Durch das Gerüttel kommen die Bände mehr und mehr ins Rutschen und fallen schließlich durcheinander.
Der Film endet mit einem schwarzen Bildschirm und dem Dröhnen des Bebens.
Das Erdbeben von Lissabon im Jahre 1755 erschütterte die damalige Welt durch die zahlreichen Opfer und die großen Schäden in der Stadt . Vor allem die Tatsache, das die verrufensten Stadtviertel verschont blieben, die Kirchen, Paläste und Bürgerhäuser aber zerstört wurden gab den Denkern in ganz Europa einen Stoß. Könnte ein unfehlbarer, Gott ein solch „ungerechtes“Ereigniss zulassen? Von nun an wurde die Existenz Gottes in der zeitgenössischen Diskussion, in Frage gestellt. Das Zeitalter der Aufklärung hatte eine entscheidende Geburtshilfe bekommen.
Gedreht in der Philosophischen Bibliothek im Lissabonner Ausstellungsgebäude spielt das Video auf diesen Zusammenhang an. Es werden auch lediglich die Bücher, nicht der ganze Raum von dem Beben erfasst.